Aktuelles
Züchterforum 11.09.2022
Spannendes Finale bei den siebenjährigen Dressurpferden
Gleich zwei Finalentscheidungen standen bei der WM der jungen Dressurpferde heute auf dem Programm. Den Anfang machten die siebenjährigen Dressurpferde. Das Finale war hier geprägt, von Pferden herausragender Qualität. Am Ende setzte sich der Titelverteidiger des letzten Jahres erneut an die Spitze: Der KWPN-Hengst Kjento v. Negro-Jazz (Z.: A.J. van Os, B.: Van Olst Horses) unter Charlotte Fry. Wenn der Hengst die Bahn betritt, zieht er sofort die Blicke auf sich. Die Trabtour war von einer enormen Kraftübertragung geprägt, stets mit sehr aktiv abfußenden Hinterbein und im bergauf angelegt – besser geht es eigentlich nicht, 10,0. Der Schritt war taktklar, hier hätte man sich aber besonders in der Versammlung ein aktiveres Hinterbein gewünscht – 8,0. Der Galopp war super im bergauf angelegt, die Verstärkungen ein echtes Highlight, 9,2. Zu betonen sind die wunderbar herausgearbeiteten Schulterherein-Touren, wie aus dem Lehrbuch erhielt der Hengst hier den Schwung und die Kadenz im Trab, bei bester Stellung und Biegung. Die Schritt- und auch die Galopppirouetten hätten etwas kleiner angelegt werden dürfen, außerdem gab es bei einem fliegenden Wechsel einen kleinen Fehler, alles in allem aber jammern auf hohem Niveau. Für die Durchlässigkeit gab es eine 9,5, für den Gesamteindruck die 9,8. Einziger kleiner Wehrmutstropfen: Das Maul hätte man sich etwas zufriedener gewünscht. Alles in allem erreichten die Beiden 85,786% und Kjento darf nun zurecht den Titel Weltmeister tragen! Und wer weiß, auch die Karriere von Glamourdale startete mit einem WM-Titel in Ermelo, vielleicht wird Kjento in seine Hufabrücke treten.
Auf den Plätzen zwei bis vier folgten drei Hengste aus deutschen Zuchtgebieten. Den Vize-Titel sicherte sich der Oldenburger Destello OLD v. Dimaggio-Fürst Fugger (OLD, Z.: Stefanie Löhmann, B.: Sophie Fabri) unter Beatrice Hoffrogge. Die Beiden wuchsen heute förmlich über sich hinaus: für den Trab gab es die 9,8, für den Galopp eine glatte 9,0 und für die Perspektive die 9,5 – macht insgesamt 83,957% für den neuen Vizeweltmeister. Bronze sicherte sich Escamillo v. Escolar-Rohdiamant (Rhdl., Z.: Gestüt Tenterhof, B.: Kimberley Davis-Silous) unter Manuel Dominguez Bernal. Er musste heute in der Durchlässigkeitsnote Federn lassen, da sich einige kleine Fehler einschlichen, beispielsweise in den Schrittpirouetten. So gab es für die Durchlässigkeit nur die 8,5, alle anderen Kriterien wurden mit 9 oder besser bewertet. Insgesamt schlugen 83,072% zu Buche. Auf Rang vier rangierte Fürst Kennedy OLD v. Fürsten-Look-Don Kennedy (OLD, Z.: Gestüt Lewitz, B.: Joao Moreira, Roberto Pedrosa Haras do Drosa) unter Joao Pedro Moreira.
Hier finden Sie das komplette Ergebnis.