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Züchterforum 29.10.2023
Landbeschäler dominierten die Hengstleistungsrüfungen in Elmshorn
Zu zweiten Mal fand in der Fritz-Thiedemann-Halle in Elmshorn am letzten Oktober-Wochenende das "Holsteiner Herbstevent" statt, ein hoch interessanter "Mix" aus Körung, HLP und Auktion. 41 Hengste standen im HLP-Katalog, 37 traten an, von denen sich sieben um ein Körurteil der Holsteiner Körkommission bewarben, was am Ende für drei Hengste vergeben wurde. Ein Hengst wurde während der Prüfung zurückgezogen.
In der Prüfungskommission standen Hubert Uphus und Kassandra Mohr, Reinhard Lütke-Harmann als Disziplinexperte und als Fremdreiter fungierte Marius Brinkmann.
14 dreijährige Hengste stellten sich dem Kurz-Test, der am ersten Tag Freispringen und am zweiten Tag eine Präsentation der Grundgangarten mit einigen Sprüngen unter dem Reiter plus Fremdreitertest. Der höchstbewertete Dreijährige (8,66) war der von der Insel Föhr stammende Rappe Braeden (v. Balou du Rouet-Quvee Prestige-Chin Chin-Heraldik xx-Landgraf I-Fier de Lui Z-Landgraf I-Ronald-Moltke I-Ramzes AA, Stamm 104 a, Z.: Gerd Ohlsen, Oevenum). Für Springanlage, Leistungsbereitschaft und Rittigeit gab es jeweils 9,0, auch das Schritt (7,7), Trab (7,5) und Galopp (8,0) waren überdurchschnittlich bewertet. Der solchermaßen sportlich auftretende Schwarze, dessen Mutterstamm direkt auf die legendäre Retina/Fritz Thiedemann zurückgeht, wurde von Sarah Pröpper sehr gefühlvoll in Szene gesetzt.
Der beste von zwölf vorgestellten Vierjährigen war mit 8,69 der künftige Celler Landbeschäler Viking (v. Viscerado-Stakkato-Contendro I-Star Regent xx-Gardekürassier-Der Löwe xx, Hann. Stamm 800/Schildamsel, Z.: Karen Michaelis, Mittelstenahe), den Christopher Dittmann in Elmshorn präsentierte. Der drahtige Schimmel erhielt für das Vermögen 9,0 und ansonsten Noten von 8,4 und besser.
Das Landgestüt Celle war mit einem größeren Aufgebot nach Elmshorn gereist, und Hauke Buchholz, Alexander Uekermann, Christopher Dittmann und Sven Rudolph ließen die teils bereits aktiven, teils künftigen Celler Nachwuchshengste strahlen, fachmännisch betreut durch Christian Temme.
Und was Celle bei den Vierjährigen, das war Warendorf bei den elf gezeigten Fünfjährigen: der Westfalen-Schimmel Charmeur Blanc (v. Cornado I-Chin Champ-Chicago Z-La Zarras-Sir Sostakovich xx-Leonardo II-Napoleon-Fasching, Holst. Stamm 5054, Z.: Gerd Wüst, Borken) erhielt im Gesamtergebnis 8,62, wobei die Rittigkeit mit 9,0 das herausragende Merkmal war. Der ungemein sympathische und sehr plastisch und mit viel Köperharmonie auftretende Hengst ist stark vom Muttervater Chin Champ mitgeprägt und wurde von Philipp Winkelhaus präsentiert.
In der Kommentierung hätte Hubert Uphus ruhig etwas mehr "Fraktur reden" dürfen. Er erging sich ständig in Minimalismen wie ein wenig und ein bisschen. Das "bisschen" hatte regelrecht Hochkonjunktur. Fakt ist: Etliche mäßige Hengste sind deutlich zu gut weggekommen (6er Noten wurden über die gesamte Zahl der Hengste nur zweimal als Einzelkritereien vergeben, zweimal gab es 5er Noten für den katastrophalen Schritt zweier Probanden. Im Gegensatz dazu kamen dann einige bessere Hengste zu schlecht weg.