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Warendorf: Quentin mit dem gewissen Quäntchen Glück

Züchterforum 08.09.2024

Quentin wird Bundeschampion der siebenjährigen Dressurpferde.

Na, das war eine spannende Entscheidung. Schon nach der Finalqualifikation war klar, dass im diesjährigen Feld der siebenjährigen Dressurpferde etliche Bewegungstalente mit viel Potenzial vorhanden sind. Dabei schlichen sich schon in der Finalqualifikation so einige Ecken und Kanten ein, was sich im Finale unverändert zeigte, gar entschied hier schlussendlich doch die letzte technische Sicherheit. Ja, Quentin und Bianca Nowag-Aulenbrock besaßen im wahrsten Sinne des Wortes das gewisse Quäntchen Glück.

Den siebenjährigen Hannoveraner (v. Quotenkönig – Lord Loxley, Z.: Stefan Carl Gebauer) kennt man schon von den vergangenen HKM Bundeschampionaten. 2023 stand Quentin im Finale der fünfjährigen Dressurpferde und belegte Rang acht. Damals wurde er noch von Sina Aringer vorgestellt. In dieser Saison nimmt nun Bianca Nowag-Aulenbrock Platz im Sattel des Wallachs und konnte in diesem Jahr schon einen S-Sieg mit ihm feiern. Im Finale begannen die beiden zugleich mit einer äußerst schwungvollen, taktsicheren und gleichmäßigen Trabtour. Die Seitengänge präsentierten sich zwar fließend, hätten sich aber in Stellung und Biegung noch nachgiebiger präsentieren dürfen. Nicole Nockemann begann ihren Kommentar: „Das war so eine fantastisch gute Kombination von Losgelassenheit und Ausdruck. Das ist schönes Reiten. So wollen wir junge Pferde sehen. Der Trab zeigte sich unglaublich fleißig, schwingend mit Schub und mit einer gleichmäßigen Selbsthaltung. In den Verstärkungen zeigte sich ein minimales Breit werden in der Hinterhand. Die Selbstverstänndlichkeit setzte sich in den Seitengängen fort, was zu einer Trabnote von 8,5 führte“. Der Schritt zeigte sich losgelassen schreitend, nicht mit dem größten Übertritt (8,5). Im versammelten Schritt muss man sicherlich immer ein gewisses Auge auf den Takt haben. Der Galopp bestach ebenso mit höchster Taktsicherheit, wobei die gut ins Bergauf gesprungenen Galoppwechsel ein Highlight bildeten (8,5). In der Durchlässigkeit führten ein undurchlässiges Zügel aus der Hand kauen lassen und eine nicht immer ganz optimale Maultätigkeit zu Abzügen (8,8). Die Note für den Gesamteindruck von 8,8 komplettierte die Gesamtwertung für die Qualität von 86,1 Prozent. In der technischen Note standen 74,6 Prozent, womit die beiden in der Endnote die magische 80 Prozentmarke knackten und sich über bärenstarke 80,4 Prozent freuen durften.

Auch auf Platz zwei zeigte sich im Vergleich zur Finalqualifikation ein unverändertes Bild. Denn Greta Busacker und ihre sympathische Frieda (v. For Dance – Fidermark, Z.: Otto Klewitz) überzeugten einmal mehr mit einem sehr harmonischen Ritt, wobei gleich zu Beginn vor allem die Trabtour hervorzuheben ist. Super schwingend und gleichmäßig, ein Tritt wie der andere oder wie es Nicole Nockemann beschrieb: „Das war wirklich eine fantastische Vorstellung. Der Trab war so gleichmäßig, ein Tritt wie der andere, immer in guter Losgelassenheit, mit einer natürlichen Erhabenheit und mit Ausdruck, da blieben kaum Wünsche offen“ (9,2). Klare Abstriche mussten im Schritt gemacht werden, da sich dieser besonders im versammelten Schritt nicht geregelt zeigte (7,4). Die Galoppade überzeugte dann wiederum mit guter Bergauftendenz, klares Durch- und Unterspringen und hoher Versammlungsbereitschaft (8,7). In der Durchlässigkeit gab es durch Fehler in den Dreierwechseln Abzüge (8,2). Im Gesamteindruck stand eine 8,5, was in der Note für die Qualität 84 Prozent ergab. Ergänzt mit der technischen Note von 73 Prozent entstand eine Endnote von 78,5 Prozent.

Die Siegerin aus dem kleinen Finale, Fille D’Or (St. Schufro – Fidertanz, Z.: Mirelle Segatz-Bunte) unter dem Sattel von Lisa Marie Koch zeigte sich in Hinsicht der Qualität der Grundgangarten sicherlich am ausgeglichensten. Leider wurde die technische Note heute noch durch teure Fehler, wie beispielsweise ein Zählfehler in den Viererwechseln gedrückt. Mit 78,3 Prozent wurde es ein dennoch starker Bronzerang. Auf den Plätzen vier und fünf reihten sich Sandra Kötter mit Sezuana (77,3 Prozent) und Stella Charlott Roth mit Voller Emotionen (75,3 Prozent) ein.