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Züchterforum 05.07.2025
Der Morgen bei den Landeschampionaten in Weilheim/Teck startete mit der Finalentscheidung bei den fünfjährigen Dressurpferden. Hier erlebte man eine Geschichte, die sich wohl jeder Züchter und Pferdebesitzer erträumt. Nikolaus Kühn hat den fünfjährigen Fürst Magic-Sohn For Magic K (Fürst Magic-De Niro, B.: Irmgard Berendsen) selbst gezogen, ausgebildet und nun zum Landeschampion geformt. Eine traumhafte Geschichte, ja die Runde der beiden in Weilheim glich auch einer Traumrunde. „Das war eine tolle Prüfung“, lobte das Richtertrio, bestehend aus Sonja Pilton, Michaela Grupen und Tim Koch und fügte hinzu: „Gleich der Arbeitstrab präsentierte sich dynamisch und kraftvoll abfußend bei guter Schulterfreiheit“. Zudem überzeugten das hohe Gleichmaß und Taktsicherheit. Einen kleinen „Schönheitsfehler“ gab es als For Magic K in der ersten Volte kurz angaloppierte, aber direkt wieder einen energisch abfußenden Trab fand. Im Trab vergaben die Richter verdient die Note von 8,8. Der Schritt präsentierte sich gut schreitend mit ordentlichem Über- und Vortritt (7,8). Für eine noch höhere Note könnte der DSP-Wallach hier noch mehr aus der Schulter kommen. Die Dynamik aus dem Trab zog sich auch im Galopp durch und so zeigte sich dieser kraftvoll ins Bergauf springend (8,2). „Das Pferd besticht auch durch seine innere Gelassenheit und Losgelassenheit. Wir haben auch eine zufriedene Anlehnung gesehen“, erläuterte Tim Koch. Auch im gesamten zeigte sich For Magic K sehr sicher, was in der Rittigkeit zu einer 8,3 führte. Diese Note vergaben die Richter auch im Gesamteindruck, woraus eine Endnote von 8,28 resultierte. Das bedeutete nicht nur den Titel „Landeschampion der fünfjährigen Dressurpferde“, sondern ebenso das Ticket für die Bundeschampionate.
Auf Rang zwei reihte sich ein weiteres vielversprechendes Pferd aus der Landeszucht ein. Die fünfjährige DSP-Stute Valentina (Viva Gold-Don Schufro) aus der Zucht von Kurt Fink hatte in der Vergangenheit schon auf sich aufmerksam gemacht. So avancierte sie 2023 beim Freilauf- und Freispringwettbewerb in Marbach zur Siegerin bei den Dreijährigen. In Weilheim kam nun ein weiterer Erfolg hinzu. So trabte die sympathische Stute unter dem Sattel von Christina Winkler zum Silberrang (8,04). Dabei überzeugte die Tochter des Viva Golds vor allem in ihrer Rittigkeit. „Sie besticht ganz sicher durch ihre zufriedene Art diese Prüfung zu präsentieren, was sich vor allem in der guten Maultätigkeit und in der zufriedenen Anlehnung widerspiegelt“. In der Note für die Rittigkeit vergaben die Richter die Note 8,3. Der Trab präsentierte sich taktsicher und aktiv abfußend (7,8). Teilweise könnte die Stute hier aus dem Hinterbein noch aktiver unterfußen. Der Schritt bildete ein weiteres Highlight, von Anfang an taktsicher und fleißig schreitend (8,3). „Der Galopp präsentierte sich sicher im Takt. Hier und da könnte sie noch mehr ins Bergauf springen“, erläuterte Tim Koch und vergab eine 7,8. Im Gesamteindruck stand die glatte 8, was ein Endergebnis von 8,04 ergab. Das bedeutete auch für Valentina das Ticket für das Bundeschampionat. Als letztes Paar machten es Ramona Ritzel und Sequoia (Sir Heinrich-Rheingau, Z.: Heiner Sommer, B.: Ramona Ritzel) noch einmal spannend. Mit einer sehr dynamischen Trabtour (8,3) und einem fleißig schreitenden Schritt mit viel Vor- und Übertritt (8,5) sorgten die beiden noch einmal für ordentlich Spannung. Doch im Galopp zeigte sich die Stute heute etwas übermotiviert (7,8), woraus unter anderem ein Umspringen im ersten Außengalopp resultierte. Das machte in der Note für die Rittigkeit Abstriche (7,0). Ohne diesen Fehler wäre für das Duo sicherlich noch mehr drin gewesen. Im Gesamteindruck stand eine 7,6, was eine Endnote von 7,84 ergab. Rang vier ging an Barbossa (Bohemian-Gribaldi, Z.: Christian Kraus, B.: Nicole Ferrari) (7,76).
Passend zum Sommerwetter gab es bei den sechsjährigen Dressurpferden echtes Urlaubsfeeling, ja Mallora-Feeling. Nein, Spaß beiseite. Bei den sechsjährigen Dressurpferden gab es um den Sieg in der Dressurpferde M und damit verbunden den Titel „Landeschampion der sechsjährigen Dressurpferde“ ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen. Schlussendlich hatte die aus dem Zuchtgebiet Brandenburg-Anhalt stammende DSP-Stute Mallora (Morricone-Fürstenball, Z.: Landwirte Jung, B.: Gestüt Greim) unter dem Sattel von Ilsemarie Philipp die Nase vorn (8,16). Schon im vergangenen Jahr hatte sich die langbeinige Stute für das Bundeschampionat qualifiziert und sich dort im kleinen Finale eine Schleife gesichert. In Weilheim überzeugte Mallorca in allen drei Grundgangarten mit viel Gleichmaß und Taktsicherheit. Der Trab präsentierte sich aktiv abfußend und schwungvoll. In der ersten Trabverstärkung gab es einen kleinen Taktfehler. Auch die Seitengänge gelangen gleichmäßig (8,3). Der Schritt präsentierte sich mit viel Übertritt und gut an die Hand schreitend (8,6). Der gut ins Bergauf gesprungene Galopp wurde mit der glatten 8 bewertet. In der Rittigkeit machten neben dem Taktfehler in der ersten Trabverstärkung ein nicht ganz williges Rückwärtsrichten und ein etwas übermotiviertes Angaloppieren aus dem Schritt Abstriche (7,8). In der Perspektive gaben das Richtertrio, bestehend aus Michaela Grupen, Holger Martin und Tim Koch, eine 8,1. Mit einer Endnote von 8,16 qualifizierte sich Mallorca vom Gestüt Greim erneut für die Bundeschampionate. Über den Titel „Landeschampion der sechsjährigen Dressurpferde“ freute sich aber ein guter Bekannter. Der letztjährige Landeschampion der fünfjährigen Dressurpferde, Fred the Red, erweiterte unter seinem Reiter Christian Lanterdinger, seine Medaillensammlung und sicherte sich den heißbegehrten Titel. Fred the Red (Floriscount-Lord Leopold, Z.: Josef Staudenmayer, B.: Dressurstall Amberhof) wurde im vergangenen Jahr neben dem Landeschampion-Titel auch Vizechampion bei den DSP-Championaten und hatte die Bundeschampionate in Warendorf mit einer Platzierung im kleinen Finale abgeschlossen, damals noch unter dem Sattel von Anna-Louisa Fuchs. Nun hat der Wallach den Besitzer und auch Reiter gewechselt. In Weilheim bestach der sympathische Fuchswallach ebenso mit viel Gleichmaß. „Ein Pferd das sich zweifelsohne schwungvoll präsentierte, wobei heute im Trab die letzte Frische fehlte“, erläuterte Tim Koch (7,5). Ein echtes Highlight bildete der Schritt, großzügig durch den Körper schreitend (9,0). Auch der Galopp präsentierte sich gut ins Bergauf gesprungen. „Hier hätten wir uns auf allerhöchsten Niveau gewünscht, dass er noch etwas mehr in Versammlung präsentiert wird“, erläuterte Tim Koch und vergab für den Galopp eine 8,2. In der Rittigkeit machte unter anderem ein Angaloppieren in der Einleitung der Trabverstärkung Abstriche (7,8). In der Note für Perspektive vergaben die Richter eine 8,0, was eine Endnote von 8,1 ergab. Damit hatte Fred the Red unter dem Sattel von Christian Landertinger nicht nur den Titel des Landeschampion der sechsjährigen Dressurpferde sicher, sondern ebenso das Ticket für das Bundeschampionat. Dieses haben auch die drei Pferde, die punktgleich auf Rang drei, folgten. Das sind Vivanti (Vitalis-Sir Donnerhall, Z.: Josephine Binder, B.: Julian Bertz) vorgestellt von Antonia Goldbeck, Didi Veron (Don Martillo-Sir Oldenburg, Z.: Simone Koppenhöfer, B.: Gabriele Klössinger) vorgestellt von Lisa-Maria Klössinger und Fabulous Fenja (Fair Game-Lord Leopold, Z.: Thomas Casper, B.: Thomas Casper) vorgestellt von Anna-Lisa Schepper. Alle drei Pferde erhielten die Note 8,0.