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Darmstadt: Die DSP-Championate sind gestartet

Züchterforum 24.07.2025

Das große DSP-Weekend ist auf dem Kranichsteiner Hof in Darmstadt gestartet. Zum Auftakt wurden gleich die ersten DSP-Champions gekürt, genauer gesagt bei den Ponys.

An den Championatsprüfungen, die zugleich Sichtungen bzw. Qualifikationen für die Bundeschampionate sind, können drei-bis sechsjährige Deutsche Sportpferde, bzw. Reitponies aus den DSP-Verbänden teilnehmen. Auch für die sieben- bis achtjährige Springpferde, bzw. sieben- bis neunjährigen Dressurpferde sind Youngster-Titel im Programm. Insgesamt werden an diesem Wochenende 15 neue Champions gekürt! Weitere Prüfungen im Parcours bis S** und im Viereck bis Grand-Prix S*** runden das umfangreiche Turnierprogramm des Darmstadt Sommerfestival mit mehr als 50 Prüfungen ab.

Den Anfang machten die fünfjährigen Dressurponys. In einer Dressurponyprüfung der Klasse A konkurrierten sieben sechsjährige und ein fünfjähriges Pony. In einem spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen setzte sich schlussendlich der in Weser-Ems gezogene Glücksbote v. Glück Auf A-Going East (Z. Andrea Nöllgen) unter dem Sattel von Agata Zakhrabekova an die Spitze. Die beiden erhielten eine Endnote von 7,86. Die Richter attestierten Glücksbote einen lockeren und schwingenden Trab mit hoher Elastizität (8,4). Der Schritt zeigte sich geregelt mit gutem Vor- und Übertritt sowie gut durch den Körper schreitend (8,2). Hinzu kam ein gut ins Bergauf gesprungener Galopp bei schon guter Geschlossenheit (8,3). Einzig in der Note für Durchlässigkeit mussten durch kleinere Spannungsmomente ein paar Abstriche gemacht werden (6,8). Beispielsweise hätte sich der Ponywallach noch losgelassener über den Rücken bewegend präsentieren können. Auch wünschten sich die Richter ein noch besseres „Nachgeben“ im Genick. Im Gesamteindruck stand die Note 7,6. Rang zwei ging an die in Schleswig-Holstein gezogene Ponystute Steendieks What a feeling v. FS Daddy Cool-FS Chambertin (Z.: Peter Böge), die meisterlich von ihrer Besitzerin Lena Wendel vorgestellt wurde. Der Name stand fast schon bilderbuchhaft für die heutige Vorstellung. Denn die fünfjährige Ponystute bestach vor allem in ihrer Rittigkeit und Losgelassenheit, was die Richter auch mit einer glatten 8 in der Note für die Durchlässigkeit honorierten. Die gleiche Note gab es für den gut ins Bergauf gesprungenen Galopp. Im Gesamten setzten sich die beiden mit einer Endnote von 7,72 gegen die Drittplatzierten, Sarah Schlawjinski mit Venustas Dunalino (v. Double Delight-Dancing Fox, Z.: ZG Petersen u. Scoppetta) durch (7,62). Die erste DSP-Schärpe ging aber an den viertplatzierten Ponyhengst Mr. Moccachino MS (v. FS Mr Right-Morrina S) aus der Zucht und im Besitz von Melanie Schütz. Der bildhübsche Ponyhengst wurde von Paula Wendel vorgestellt und mit einer Endnote von 7,52 bewertet. Dabei stachen besonders die drei qualitätvollen Grundgangarten hervor, wobei es für den Trab die glatte 8 gab. Im Schritt stand die 7,5 und im Galopp eine 8,4. „Ein Pony, das uns von Anfang an in seinen Bann gezogen hat. Ein sehr kompaktes Pony“, lobten die Richter. Abstriche mussten in der Note für die Durchlässigkeit gemacht werden, als der fünfjährige Ponyhengst im Galopp zweimal leicht gegen die Hand ging (6,9). Hinzu kamen Abzüge für ein Verreiten und dennoch reichte es auch für dieses Paar zum Ticket für die Bundeschampionate sowie natürlich für die DSP-Schärpe.

Bei den sechsjährigen Dressurponys wurde der in Brandenburg-Anhalt gezogene Ponyhengst Dornfelder (v. Dreiklang AT-Blanchet) aus der Zucht von Mario Husung und vorgestellt von Isabel Jebing mit der DSP-Schärpe ausgezeichnet. „Ein ganz bedeutendes Pony“, erläuterten die Richter. Im Trab zeigte sich mit viel Dynamik und Ausdruck (8,7). Auch der Schritt zeigte sich qualitätvoll mit viel Vor- und Übertritt (8,0). Der Galopp überzeugte energisch ins Bergauf gesprungen (7,8). Ab und an zeigte sich Dornfelder heute noch etwas umweltorientiert, was kleine Abstriche in der Note für die Durchlässigkeit ergab (7,4). Hinzu kam ein falsches Anspringen bei einem einfachen Galoppwechsel. Im Gesamteindruck stand eine 8,2, woraus eine Endnote von 8,02 resultierte. Knapp geschlagen geben musste sich der letztjährige DSP-Champion, Dublin (v. Donchester-Diamond, Z.: Rudi Brügge). Der Ponyhengst steht im Besitz seiner Reiterin Vera Breidenbach sowie des Haupt- und Landgestüts Marbach. Gleich die Trabtour bildete ein echtes Highlight, locker durch den Körper schwingend mit guter Mechanik (8,4). Für den Schritt und den Galopp gab es die Noten 7,7 und 7,8. Die Noten für die Durchlässigkeit (7,8) und den Gesamteindruck (8,0) ergaben eine Endnote von 7,94.

Auch die erste Prüfung der schweren Klasse stand bereits am ersten Turniertag auf dem Programm. Dabei freute sich Thomas Wagner mit dem in Baden-Württemberg gezogenen DSP-Wallach Barnaby (v. Barroso-Florencio I) an die Spitze. Der neunjährige Wallach ist im Ländle kein Unbekannter. So stammt Barnaby aus der Zucht von Timo Kemmerer. Er hatte den Wallach auch selbst bis zur Klasse S gefördert und platziert. In Darmstadt setzte sich Barnaby mit einer sehr sicheren Runde und Highlights in der Galopptour, wie beispielsweise gut zentrierte Galopppirouetten, durch. Dabei belohnten die Richter die Runde mit 71,4 Prozent. Knapp dahinter folgte Anna-Louisa Fuchs mit dem achtjährigen DSP Dimanche Royal (v. Damon’s Damiani-Don Schufro, Z.: Manfred Berreth) (70,9 Prozent). Die beiden verloren wertvolle Punkte, gar den Sieg, durch ein Missverständnis in einer Galopptraversale. Rang drei ging ebenso nach Baden-Württemberg, Nicole Casper komplettierte mit DSP Vangelis das Podest (v. Vitalis-Sandro Hit, Z.: Familie Casper) (70,5 Prozent). Insgesamt präsentiert sich die sieben- bis neunjährige Tour äußert stark besetzt. So folgten Ramona Ritzel mit DSP Zampano oder Pieter van der Raadt mit DSP D’cinzano auf den weiteren Plätzen. Auch sie haben ein Auge auf die in der nächsten S-Dressur folgende Auszeichnung „DSP Youngster Champion“ für das bestplatzierte 8- und 9-jährige Pferd geworfen! Apropos Familie Casper: Die fünfjährigen Dressurpferde starten ebenso in die DSP-Championate. Die Einlaufprüfung wurde von Anna-Lisa Schepper mit dem in Baden-Württemberg gezogenen Barbossa (v. Bohemian-Gribaldi, Z.: Christian Kraus) für sich entscheiden (7,88). Bianca Helmling folgte mit Gut Wettlkam’s Feivel (v. Fürstenball-Sir Donnerhall I, Z.: Thomas Müller) auf Rang zwei vor Sofie Stollberger mit Bonbonito (v. Belissimo-Herbstkönig, Z.: Zuchtbetrieb Brech).