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Warendorf: Siege für Royal Hope OLD und Fiete

Züchterforum 03.09.2025

Kopf-an-Kopf-Rennen bei den fünfjährigen Dressurpferden

Die Al Shira’aa Bundeschampionate sind nun in vollem Gange – heute starteten auch die Dressurpferde in die Warendorfer Turniertage. Bei den fünfjährigen Dressurpferden setzten sich Royal Hope OLD unter dem Sattel von Tanja Fischer sowie Fiete mit Kira Laura Soddemann an die Spitze des stark besetzten Starterfeldes mit 57 Teilnehmern.

Eine bewegungsstarke Dame und ein leichtfüßiger Herr – so lassen sich die beiden Sieger der Finalqualifikation der fünfjährigen Dressurpferde treffend beschreiben. Im Detail: An die Spitze der ersten Abteilung tanzte sich im wahrsten Sinne des Wortes die Total Hope-Tochter Royal Hope. Die Stute (v. Total Hope – Danciano), aus der Zucht und im Besitz von Dirk Gloystein, kann ihren Vater nicht verleugnen. Der Trab überzeugte mit Taktsicherheit und Gleichmaß, fast wie ein Metronom – die Richter belohnten dies mit einer 8,7. In den Wendungen suchte die fünfjährige Stute teilweise noch leicht die Anlehnung. Im Schritt zeigte sie sich absolut bedeutend: schön aus der Schulter heraus schreitend, mit viel Vor- und Übertritt sowie sehr guter Losgelassenheit – verdient wurde hier die Traumnote von 9,5 vergeben. Im Vergleich dazu gelang die Galopptour heute noch nicht mit der letzten Selbstverständlichkeit. Es zeigte sich jedoch ein praktischer, bereits gut ausbalancierter Galopp (8,2). Für die Durchlässigkeit vergaben die Richter eine 8,7, wobei insbesondere die schön zentrierte, fleißig mitgetretene Kurzkehrt überzeugte. Im Gesamteindruck erhielt Royal Hope eine 8,7, was zu einer Endnote von 8,76 führte. Bereits bei den Oldenburger Dressurpferdechampionaten war sie mit Ausbilderin Tanja Fischer zur Championesse gekürt worden. Es bleibt spannend, ob die sympathische Stute auch bei den Bundeschampionaten mit der Siegerschärpe nach Hause geht.

Ein ernstes Wörtchen mitreden will dabei sicherlich auch Fiete. Der fünfjährige Hengst (v. Fashion in Black – Rock Forever) begeisterte heute mit seiner Reiterin Kira Laura Soddemann mindestens genauso. Fiete stammt aus der Zucht von Robert Drenker und steht im Besitz von Dr. Peter Brenske. Bereits in der Trabtour präsentierte sich der Westfalen-Champion 2025 hervorragend durch den Körper schwingend, sehr locker und elastisch (9,0). „Durch den Körper arbeitend“ war das Stichwort dieser Vorstellung. Auch der Schritt überzeugte – losgelassen und durch den Körper schreitend (9,0). Im Vergleich zu Trab und Schritt fiel der Galopp leicht ab: Der Hengst fand hier noch nicht zur letzten Selbstsicherheit, auch wenn er bereits gute Versammlungsbereitschaft zeigte (8,3). Für Rittigkeit und Gesamteindruck gab es die Noten 8,5 bzw. 8,8, was in der Summe zu einer Endnote von 8,72 und dem Sieg in der zweiten Abteilung führte.

Doch die beiden sind keineswegs allein „auf weiter Flur“. Im Gegenteil: Das Starterfeld der fünfjährigen Dressurpferde überzeugte mit einem sehr hohen Leistungsniveau, wodurch es auf den weiteren Plätzen eng zuging. Auf Rang zwei in der ersten Abteilung folgte erneut Kira Laura Soddemann, dieses Mal im Sattel von Viva Fantastica (v. Viva Gold – Borsalino, Z.: Christoph Delsmann, B.: ZG Delsmann). Heute konnte man vor Kira Laura Soddemann wahrlich den Hut ziehen. Viva Fantastica begeisterte mit einer tollen Mechanik und präsentierte einen gut schwingenden Trab (8,7). Im Schritt fehlte es heute noch etwas an Losgelassenheit, und die Stute hätte sich noch besser an die Hand dehnen können. Dennoch zeigte sie sich taktsicher mit gutem Vor- und Übertritt (8,3). Im Galopp punktete sie mit guter Mechanik und viel Schulterfreiheit, könnte jedoch vereinzelt noch kraftvoller aus dem Hinterbein abfußen (8,8). Die Noten 8,8 für die Durchlässigkeit und 8,8 für den Gesamteindruck ergaben eine Endnote von 8,68. In der zweiten Abteilung durfte sich Jana Marie Thamm im Sattel von Veni Vedi Vici über die silberne Schleife freuen. Der Vitalis-Nachkomme aus einer Daily Deal-Mutter, gezogen von Yvonne Langkau, steht im Besitz von Dr. Dagmar Detzel.In der Finalqualifikation präsentierte sich der Wallach bereits sehr selbstsicher und reif. Im Trab konnte Jana Marie Thamm die Tempi sehr gut herausreiten, unterstützt durch eine überzeugende Trabmechanik (9,1). Der Schritt, losgelassen, aber mit etwas geringerem Vor- und Übertritt, wurde mit einer 8,0 bewertet. Der Galopp präsentierte sich gut gesetzt und mit klarer Bergauftendenz (8,7). Die Durchlässigkeit wurde mit einer 8,8 belohnt; ebenso der Gesamteindruck (8,8), was insgesamt zu einer Endnote von 8,68 führte. 

Auch auf Rang drei folgte ein Doppelpack oder besser gesagt reihte sich Anna Casper mit DSP Birkhof’s Elocin (v. Escamillo-Fürstenball, Z. Karl Franz Martin, B. Thomas Casper) punktgleich mit Linda Weiß im Sattel von Louis d’or (v. Lennox-Don Frederic, Z. u. B. Dr. Katrin Seidenstücker) auf dem Bronzerang ein (8,58). Die Endnote von 8,52 wurde gleich dreimal vergeben: Leonie Richter mit Globall (v. Global Player-Fürstenball. Z. u. B. Helgstrand Dressage), Thomas Schulze mit Sinato (v. Secret-For Romance, Z. Dr. Christine Feichtinger, B. Equi Passion Trading GmbH) und Lena Haßmann mit Lodovico (v. Lord Europe-Don Frederic, Z.; Wieghaus-Vorwerk GbR, B. Gestüt Schafhof) teilten sich den vierten Platz. Der Bayer Adrian Munoz Jurado komplettierte mit Giroud (v. Grand Galaxy Win-Don Index, Z.: Ernst Janze, B. Aubenhausen Dressage und Annette Göbelsmann-Schweitzer) die Top5 (8,48).

Nun ziehen die besten 12 Paare direkt ins Finale am Samstagnachmittag ein.