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Züchterforum 05.09.2025
Nach den fünf- und sechsjährigen Dressurpferden starteten am Freitag auch die siebenjährigen Dressurpferde in die Al Shira’aa Bundeschampionate. Und schlussendloch konnte man sagen: Und wie! Im Vergleich zum vorherigen Jahr zeigte sich ein nochmals gesteigertes Niveau. Allen voran zeigte sich an der Spitze ein spannendes Kopf-an-Kopf Rennen dreier in puncto Typ und Bewegungsdynamik komplett unterschiedlicher Pferde. Am Ende setzte sich ein „Showman“, ein echtes Kraftpaket oder besser gesagt der Secret-Nachkomme Stromberg (v. Secret-Sunday, Z. Rieke Hölscher, B. Nadine Brosswitz) unter dem Sattel von Carina Scholz an die Spitze. Bereits im vergangenen Jahr waren die beiden bei den Bundeschampionaten in Warendorf gestartet, da sollte es aber noch nicht so richtig laufen. Carina Scholz hat den siebenjährigen Westfalen bis in die schwere Klasse gefördert, wobei der Wallach nun in der schweren Klasse einen enormen Schub gemacht hat. Bereits die Trabtour begeisterte mit viel Mechanik und Dynamik (9,0). Carina Scholz, die Stromberg mit viel Überblick und Gefühl vorstellte, versuchte besonders in der Trabtozr immer wieder die Nase nach vorn zu schieben. Das war auch ein kleiner Verbesserungspunkt an der Trabtour. Hier und da hätte sich der Wallach noch besser selbstragen dürfen. Das klappte besonders in der Galopptour schon sehr viel besser. Im Galopp begeisterten die bereits gut gesetzten Galopppirouetten, die sicheren Wechsel sowie der gute Abdruck ins Bergauf (8,8). Kleine Abstriche mussten heute im Schritt gemacht werden: Dieser zeigte sich nicht ganz losgelassen und teilweise im Takt verschwommen (8,4). Insgesamt brillierten die beiden aber mit einer sehr sicheren und ausdrucksvollen Vorstellung, wodurch in der Note für die Durchlässigkeit eine 9,0 stand. Die gleiche Note gab es für den Gesamteindruck. So resultierten in der Note für die Qualität 88,4 Prozent. In der technischen Note punktete sich das Duo zu 73,4 Prozent, was ein Endergebnis von 80,9 Prozent ergab. Knapp dahinter folgte Claire-Louise Averkorn mit der siebenjährigen Westfalen-Stute Fides (v. Fürstenball-Sir Donnerhall, Z. Bernhard Faltmann-Austerschute, B. Susanne Schmitz). Im Vergleich zu Stromberg ein ganz anderer Pferdetyp. Fides präsentierte sich als leichtfüßiges und schmales Pferd, wobei die Stute besonders in einem Punkt zu begeistern wusste. In allen Grundgangarten arbeitete sie schön durch den Körper. So zeigte sich der Trab schön durch den Körper schwingend (8,3). Ein absolutes Highlight bildete der toll durch den Körper schreitende Schritt, wobei Claire-Louise Averkorn auch die Tempi im Schritt gut herausreiten konnte (8,5). Die gleiche Note gab es für den locker ins Bergauf gesprungenen Galopp. Eine kleine Spannung kam vor dem letzten Wechsel in den Viererwechseln auf. Das sollte aber als ein Schönheitsfehler behandelt werden. Den Fides wusste auch durch höchste Selbstsicherheit und Durchlässigkeit (8,8) zu überzeugen. Im Gesamteindruck stand ebenso die 8,8, was in der Note für die Qualität 85,8 Prozent ergab. In der technischen Note erhielten die beiden 74,6 Prozent. So resultierten 80,2 Prozent in der Gesamtbewertung.
Ann-Kathrin Lachemann und der Prämienhengst Sky (v. Sezuan-Sir Donnerhall, Z. Sandra Grede/Gestüt Neff, B. Gut Schönweide GmbH) hatten gleich zu Beginn der Prüfung eine erste Messlatte gesetzt und mit 79,6 Prozent an der magischen 80-Prozentmarke gekratzt. Schlussendlich sollte das für den dritten Platz reichen, wobei die beiden bis zum Schluss die beste technische Note geliefert hatten. Sky agierte einmal mehr als echter Publikumliebling und wusste schon in der Trabtour mit viel Gleichmaß, Dynamik und Taktsicherheit zu überzeugen. Man hätte sich hier sogar eine noch höhere Note als 8,2 vorstellen können. Ein weiteres Highlight bildete der toll ins Bergauf gesprungene Galopp, wofür die Richter eine 8,3 vergaben. Ein kleines Aber gabs im Schritt: Hier fand der Hengst nicht zu optimalen Losgelassenheit und zeigte sich aus der Schulter heraus etwas begrenzt (7,8). In der Durchlässigkeit und im Gesamteindruck standen eine 8,3 und eine 8,5, was in der Note für die Qualität 82,2 Prozent ergab. Zwischen diesem Trio der Prüfung wird es am Sonntag sicherlich äußerst spannend werden! Thomas Schulze mit Florida WN (v. Florenz-Del Piero, Z. Walter Naehring, B. Christa Rath) (78,9 Prozent) und Leonie Sahm mit For Glory HW (v. Fürstbischof-Alabaster, ZG Lüdemann u. Seebold-Lüdemann, B. Horse Sales LLC) (76,6 Prozent) komplettierten die Top5.
Am Freitag standen auch so einige spannende Entscheidungen in den kleinen Finals an. So kämpften zum Tagesauftakt die sechsjährigen Dressurpferde um die letzten fünf Finaltickets. Eine wahre Traumrunde gelang hier Emma Agne mit Noble Secret OLD (v. Secret-Sunny Boy, Z. Jürgen Osterloh, B. Bernadette Brune). Die beiden sicherten sich den Sieg (8,58) vor Lydia Jordan mit Zuccador QD (v. Zenon-Lauries Crusador, Z. Hof Kasselmann, B. Angie Qin) (8,4) und Linda Schmidt mit Juwel (v. Janeiro Platinum-Sir Donnerhall, Z. Mirjam-Mathilde Drenth, B. Dressurpferde Leistungszentrum Lodbergen GmbH) (8,32). Damit befand sich ein „Oldenburgisches“ Trio auf dem Podest. Auch Melanie Klein mit Designer (v. Da Costa-Don Frederico, Z. Bernd Hinck, B. Steffen Brunkhorst) (8,26) und Adrian Munoz Jurado mit Feliciana (v. Follow Him’s Schönweide-Benicio, Z. Bernhard Sieverding, B. Aubenhausen GbR) sind am Sonntag im Finale vertreten. Auch bei den gleichaltrigen Dressurponys stand das Kleine Finale an. Hier freuten sich die besten vier Paare über ein Finalticket. Das sind Lisa von Helldorff mit Great Dancer (v. Genscher-Dance Star AT, Z. Antonius Sternschulte, B. Linda Geistert) (7,64), Pauline Kesting mit Dein Glück (v. Dallmayr K-Menai Consultant, Z. ZG Schulz u. Fiehring, B. Tatjana Hoffmann) (7,52), Katharina Dülffer mit Dancing in the Moonlight AT (v. D-Power AT-Mozart, Z. Britta Lübbers, B. Gudrun Gernholt) (7,32) und Mia Wagener mit Friedrichshof Delaamy (v. CTS Delgado-Allbrighton, Z. ZG Ute u. Nina Göller, B. Maureen Wagener) (7,16).