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Die besten Nachwuchspferde Österreichs

Züchterforum 22.09.2025

Großer Finaltag beim AWÖ-Bundeschampionat 2025

Der Sonntag im Pferdezentrum Stadl-Paura stand ganz im Zeichen der großen Finalentscheidungen. In Dressur, Springen, Vielseitigkeit und Reitpferdechampionaten wurden die begehrten Bundessiegerschärpen vergeben – und die Qualität der vorgestellten Nachwuchspferde sorgte für echte Höhepunkte.

Dressurpferde: Gänsehautmomente im Viereck

Die Reitpferde wurden von den Richtern Ernst Mayr und Hella Kunz in gewohnter Weise fachlich kommentiert. Als Fremdreiter fungierte, wie auch schon im Vorjahr, der Grand-Prix-erfolgreiche Ausbildner Walter Seidl.

Evita – Bundessiegerin der 5- und 6-Jährigen
Die 2020 geborene Evita v. Escamillo-Morricone, gezogen von Johann Rainer wurde vorgestellt von Martina Knill-Suppan. Schon bei der Weltmeisterschaft in Verden zeigte sie Klasse mit über 80,0% und verpasste dort nur knapp das große Finale. Am Freitag des AWÖ-Bundeschampionates siegte sie trotz eines Verreitens souverän, im Finale am Sonntag steigerte sie sich nochmals. Mit einer Endnote von 8,74 (keine Einzelwertung unter 8,5!) war kein Weg mehr an Evita vorbei: AWÖ-Bundeschampionesse der 5- und 6-jährigen Dressurpferde!

Jamey – Bundeschampion der 4- und 5-Jährigen
Ein weiterer Höhepunkt war der Auftritt von Jamey v. Jameson RS2-Don Index, gezogen von Ludwig Scheuringer und vorgestellt von Marie-Theres Holzleitner-Senck. Der 2021 geborene Wallach kam als Fohlen zu Marie-Theres Holzleitner-Senck. Schon beim ersten Turnierstart im Juli deutete er mit einem Sieg seine Klasse an, im Bundeschampionatsfinale spielte er sie voll aus: viel Ausdruck, ein beeindruckender Galopp mit 9,2 bewertet und eine Gesamtendnote von 8,64. 

Broadmoars Waiana – Bundeschampionesse der 6- und 7-Jährigen
Die Broadmoar KG aus der Steiermark stellte mit Broadmoars Waiana v. Desperado-Bailamos Biolley eine bewegungsstarke Stute, die von Stephanie Dearing auf höchstem Niveau präsentiert wurde. Schon im Grundbewerb gab es die 9,0 für den Gesamteindruck. Am Sonntag konnte Waiana nochmals zulegen – im Trab erhielt sie sogar die 9,5! Mit einer Endnote von 8,52 holte sie sich verdient den Titel.

Finest Edition GMS – Bundessieger der 7- und 8-jährigen Dressurpferde
Bei den 7- und 8-jährigen Dressurpferden setzte sich der 7-jährige Finest Edition GMS v. Finest Selection-Weltmeyer durch. Gezogen von Ludwig Scheuringer und vorgestellt von Nicole Berghofer, konnte er im Finale sowohl mit der Qualität seiner Grundgangarten als auch mit der technischen Ausführung überzeugen. Mit beachtlichen 76,159 % verwies er die Konkurrenz klar auf die Plätze. 

AWÖ Cup Dressur, powered by Landespferdezuchtverband Steiermark
Nach einer Saison mit mehreren Wertungsstationen fiel auch hier die Entscheidung in Stadl-Paura.

Geländepferde: Spannung bis zum Schluss

Nova Rock – Bundessieger der 5- und 6-Jährigen
In der Vielseitigkeit blieb es bis zur letzten Phase spannend. Am Ende hatte Nova Rock v. Nibali van het Eikenhof, Z.: Arnulf Gerold, unter Rebecca Gerold die Nase vorne. Der sportive Schimmel lag nach der Dressur auf Platz 2 mit einem Ergebnis von 7,8. Mit einer 8,5 fürs Gelände und einer weiteren 8,5 fürs Springen ergab sich die Gesamtsumme von 33,3 Punkten – Bundessieg!

Miss Merida – Bundessiegerin der 7- und 8-Jährigen
Wie schon im Vorjahr war Miss Merida v. Stauffenberg, Z.: Lisanne Radl, R.: Christoph Fenz, das Maß der Dinge. Mit einer 8,6 im Gelände und soliden Noten im Parcours (Grundnote: 8,0) verteidigte sie souverän ihre Siegerschärpe.

AWÖ Cup Vielseitigkeit
Nach einer Saison mit mehreren Wertungsstationen fiel auch hier die Entscheidung in Stadl-Paura.

Springpferde: Qualität auf ganzer Linie

Drei Tage Springsport auf höchstem Niveau und auch hier zeigte sich das die österreichische Springpferdezuchst weiterhin stark im Aufwind ist.
Anspruchsvoll, durchdacht und sportlich fair: Die von Franz Madl gebauten Finalparcours boten am Sonntag beste Bedingungen, damit die jungen Springpferde ihre Qualität unter Beweis stellen konnten. Das Richterkollegium unter der Leitung von Herrn Dr. Karp begleitete die Springbewerbe mit fachkundigen Kommentaren.

Rochelle – Bundeschampionesse der 5-Jährigen
Eine echte Zukunftshoffnung: Rochelle v. Mumbai, Z.: Josef Nothegger, vorgestellt von Christoph Nothegger, erhielt am Finaltag die Traumnote von 9,0. Ihre Mutter ist rechte Schwester zu den im schweren Springsport erfolgreichen Carresano und dem gekörten Rock me Cristallo. Mit Kraft, Vorsicht und einem erstklassigen Galopp sicherte sich Rochelle die Bundesschärpe.

Manhattan – Bundeschampion der 6-Jährigen
Manhattan hielt was er die Saison über schon versprach: "Vorsichtiges Springen mit großzügiger Galoppade und einem Herz aus Gold". Bereits am Einlauftag blieb er null, Samstags ebenso und am Finaltag am Sonntag erneut! Walter Leitl aus OÖ hat den Sohn des Manchester van't Paradijs mit der über 1.60 m erfolgreichen Cuba v. Landor S angepaart. Im Sattel saß Michael Pobitzer.

My Lord Cayados – Bundeschampion der 7-Jährigen
Ein international erprobtes Pferd dominierte auch das Bundeschampionat: My Lord Cayados v. Mylord Carthago a.d. Coconut Kiss v. Cajados, gezogen, geritten und vorgestellt von Heinrich Geyer. Schon auf Weltmeisterschaften und in schweren Springen erfolgreich, blieb er auch in Stadl-Paura dreimal ohne Fehler. Damit bestätigte er eindrucksvoll seine Klasse und holte den Bundessieg.

Eine ganz besondere Stute rückte heuer ins Rampenlicht: Coconut Kiss erwies sich als echte Ausnahmevererberin und stellte gleich drei Bundeschampions. Bei den springbetonten Jungstuten überzeugte Geyer’s Confetti v. Chacoon Blue mit herausragenden Momenten am Sprung und sicherte sich die Siegerschärpe. Im Fohlenlot setzte sich Geyer’s Cleopatra v. Zirocco Blue mit der Traumnote 9,0 in allen Teilbereichen an die Spitze und wurde Bundessiegerin der springbetonten Fohlen. Abgerundet wurde diese beeindruckende Bilanz durch My Lord Cayados v. Mylord Carthago, der bereits international erfolgreich ist und nun auch in Stadl-Paura als Bundeschampion der 7-jährigen Springpferde glänzte.

Im neu eingeführten Schärpenbewerb der 5- und 6-jährigen Springponys setzte sich Magic Popcorn PM durch. Der Sohn des Magic Friday a.d. Couer de la Mer v. FS Don’t Worry, vorgestellt von Heinz Wächter und gezüchtet von Barbara Doppelbauer, überzeugte durch Leistungsbereitschaft, beste Manier und Charakter. Bereits in der Einlaufprüfung am Freitag siegte das talentierte Pony, ehe es am Sonntag mit einer Wertnote von 8,3 die Konkurrenz klar hinter sich ließ.

Preis der Firma Fixkraft
Den Sieg im Preis der Firma Fixkraft sicherte sich Andreas Brenner auf Cardhu (Z.: BHN Sportpferde), vor Dominik Wessely auf dem gekörten L.A. PZW (Z.: J. Wessely) und Alexander Wimmer auf Maximus (Z.: A. Wimmer). 

Reitpferde und Ponys: Zukunftshoffnungen im Rampenlicht

Flashdance ANW – Bundeschampion der 3-Jährigen
Der Prämienhengst Flashdance ANW v. Flashbang-Dauphin, Z.: Nina Wagner, wurde von Christina Winkler vorgestellt – und begeisterte auf ganzer Linie. Mit einer glatten 9,0 in allen Teilbereichen (Typ, Schritt, Trab, Galopp, Gebäude, Gesamteindruck, Fremdreiter) setzte er sich klar an die Spitze. Richter wie Fremdreiter waren gleichermaßen begeistert: „Ein Mega-Galopp – als ob er mehr fliegt als den Boden berührt!“

Atlanta – Bundeschampionesse der 4-Jährigen
Die Stute Atlanta v. Marc Cain-Desperados, Z.: Wolfgang Wörgötter, überzeugte mit eleganter Erscheinung, bester Rittigkeit und Ausdruck. Unter Kerstin Kronaus präsentierte sie sich souverän im Viereck und sicherte sich die Siegerschärpe. Der Fremdreiter Walter Seidl bestätigte den Eindruck der Richter: Traumnote 10 für die Rittigkeit! Gesamt ergab sich für die hochnoble Rappstute 8,75.

Double Jackpot PP – Bundessieger bei den Reitponys
In der Kategorie der 3- und 4-jährigen Reitponys setzte sich der gekörte Hengst Double Jackpot PP v. Dallmayr K-The Breas My Mobility, Z: Erich & Bianca Pürstinger, durch. Besonders sein dynamischer, ins Bergauf gesprungener Galopp beeindruckte – dafür gab es die 9,0. Mit einer Endnote von 8,5 ließ er die Konkurrenz hinter sich. Vorgestellt wurde er von Julia Strilka.

Text: Kristina Waltenberger