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WM junger Springpferde in Lanaken

Züchterforum 25.09.2025

Schlechtes Wetter, aber Spitzen-Leistungen

Zum 30. Mal war das Gestüt Zangersheide im belgischen Lanaken Ausrichter der Weltmeisterschaften junger Springpferde, und am Donnerstag gingen die Teilnehmer aller Altersklassen zunächst die erste Qualifikation, parallel in drei Arenen, was den Teilnehmern mit mehreren Pferden in verschiedene Altersklassen einiges an Organisationstalent abforderte. Was das Wetter angeht, war man während der WM in den letzten Jahren stets vom Spätsommer verwöhnt gewesen, nun war es eher sehr deutlich Herbst, sprich: bedeckt, kühl, windig und phasenweise auch noch nass.

Bei den Fünfjährigen gingen 224 Pferde und damit einige weniger als in den Vorjahren (zum Vergleich 2023: 237, 2022: 242) an den Start. Bei 25 von ihnen saß ein deutscher Reiter im Sattel und 33 stammten aus deutschen Pferdezuchtverbänden. Dabei stellte Oldenburg-International (OS) mit elf Vertretern den Löwenanteil, gefolgt von Holstein (8), Westfalen (6), den DSP-Verbänden (4, davon Baden-Württemberg 1, Sachsen-Thüringen 1, Brandenburg-Anhalt 2), Hannover (3) und Rheinland (je 1). Die Fünfjährigen müssen in den beiden Qualifikationen ohne Zeitwertung lediglich fehlerfrei bleiben, und so gab es in der ersten Quali 121 strafpunktfreien Runden. Das Finale am Sonntagwerden dann alle Doppel-Nuller aus beiden Qualifikationen bestreiten, so sagt es das Reglement.

Im Klassement der sechsjährigen traten 251 Pferde an. 30 davon wurden von Reitern aus Deutschland geritten und 34 stammten aus deutschen Zuchtgebieten. Elf Holsteiner waren zu sehen, gefolgt von neun Vertretern des Springpferdezuchtverbands Oldenburg-International, Hannover (8), Westfalen (5) und DSP (Brandenburg-Anhalt 1). Die erste Wertung war als Zwei-Phasenspringen ausgeschrieben, und es siegte die dunkelbraune, unter britischer Flagge startende OS-Stute Miss Contoulonia PS (v. Messenger-Conthargos-Toulon-Come On-Nagano-San Fernando-Graphit-Eger I, Z.: Gestüt Lewitz) mit Alexander McLean (GBR). Der beste deutsche Reiter war Tom Schewe auf Platz zwei, im Sattel des Z-Hengstes Outsider H.J. Z.

137 Paare erreichten die zweite Phase, 85 blieben strafpunktfrei, platziert wurden 49.

Bei den Siebenjährigen waren 195 Pferde angereist, von denen 33 deutsche Pferdezuchtverbände repräsentierten. Dabei rangierte Oldenburg-International und Holstein mit jeweils zehn Vertretern vor Westfalen (7), Hannover (4) und DSP (Brandenburg-Anhalt 2). 22 Pferde wurden von deutschen Reitern geritten.

Sieger des Zwei-Phasen-Springens war der Ire Michael Pender mit der irischen Fuchsstute HHS Venice (v. Emerald van't Ruytershof-Fortunus-Cavalier Royale). Beste deutsche Teilnehmerin war Kendra-Clarica Brinkop auf Rang drei mit dem Belgier Sniper de Lilas Blancs und bestes deutsches Pferd der gekörte Hannoveraner Hengst Corlytender PS (v. Cornet's Balou-Messenger-Centadel-Chacco Blue-Sandro-Calypso II-Graphit-Sermon I-Gotthard, Hann. Stamm 757/Kandare, Z. u. B.: Gestüt Lewitz), gezogen aus dem Mutterstamm der bekannten Vererber Grundstein I und II, mit Patrick Stühlmeyer auf Platz sieben. 126 Paare erreichten die zweite Phase, 105 blieben strafpunktfrei, platziert wurden 64.

Ein hippologischer Leckerbissen ist alljährlich das Hengstespringen "Sires of the World", das am morgigen Freitag stattfinden wird. Zur Einlaufprüfung (Zwei-Phasen-Springen) traten heute 48 gekörte Hengste an, von denen immerhin 22 deutsche Pferdezuchtverbände repräsentierten. Dabei war allein die Deckstation Schockemöhle mit vier Hengsten vertreten, und die für Zypern startende Alexa Stais steuerte den neunjährigen Braunen Meganus PS (v. Messenger-Carthago-Grannus-Wohlgemut, Vollblutfamilie 17, Z. u. B.: Gestüt Lewitz) mit dem Bestergbnis ins Ziel. Auch die anderen drei PS-Hengste blieben ohne Springfehler. Der Holsteiner Verband war mit zwei Hengsten präsent, von denen Keaton I mit Arne van Heel (NED) als bester Platz sieben belegte, und auch United Way mit Lucas Wenz blieb strafpunktfrei. Ein Wiedersehen gab es auch mit dem  ehemaligen Holsteiner Verbandshengst Crack und dem einstigen "Sire of the World" Cornets Iberio, die beide strafpunktfrei blieben.

Zweitbester Hengst aus deutscher Zucht war For Chacco TN (Station Nijhof) mit Marriet Smit Hoekstra (NED) auf Rang fünf. 37 Hengste erreichten die zweite Phase, 30 blieben strafpunktfrei. Platziert wurden zwölf.