von Thomas Hartwig am Dienstag, 16.04.2024 um 18:04

Westfälische Frühjahrsauktion

Starkes Marktgeschehen in Münster-Handorf

Die Vaderland-Tochter Valdemossa de Colonia erzielte mit einem Zuschlag von 296000 Euro den Spitzenpreis. / © Reckimedia

Rund fünfeinhalb Stunden musste Auktionator Thomas Münch am Sonntag in Münster-Handorf den Auktionshammer schwingen, um 60 Reitpferde und Reitponys sowie 15 Fohlen bei der Westfälischen Frühjahrsauktion an den Mann oder die Frau zu bringen. Sein schweißtreibendes Geschäft wurde am Ende mit einem Gesamtumsatz von mehr als zwei Millionen Euro belohnt, den das Westfälische Pferdestammbuch für seine Züchter und Aussteller erzielte. Fanden knapp 80 Prozent der ausgestellten Pferde einen neuen Besitzer, so wurden von den 15 vorgestellten Fohlen elf verkauft. Lag der Durchschnittspreis bei den Reitpferden bei 40138 Euro, so waren es bei den Fohlen 11364 Euro, die die neuen Besitzer durchschnittlich bieten mussten. 

Gleich die Katalognummer eins entwickelte sich nach langem Bieterduell zur Preisspitze. Valdemossa de Colonia, eine vierjährige Tochter des Vaderland aus einer Sir Donnerhall I-Mutter der Zuchtgemeinschaft Kellerwessel (Köln) wurde für 296000 Euro einem deutschen Bieter zugeschlagen. Die Stute war in Münster-Handorf keine Unbekannte, war sie doch im vergangenen Jahr Zweite Reservesiegerin der Westfälischen Elitestutenschau geworden. Zwei weitere Pferde konnten die 100000-Euro-Marke knacken. Dies waren ein Sohn des Fürst Samarant der Zuchtgemeinschaft Klein und Mömersheim (Hennef), der für 118000 Euro zugeschlagen wurde und ein Sohn des Viva Gold (Züchter: Manuel Sanchez), der für 161000 Euro in die Niederlande wechselte.  

Teuerstes Fohlen wurde mit einem Zuschlag von 35000 Euro eine Tochter des Glamourdale der Zuchtgemeinschaft Wierling (Senden). Begehrtester Kandidat bei den Reitponys war gekörte und geprüfte Hengst Komplett aus der Zucht von Jill Mieleszko (Paderborn). Der Sohn des Kaschunga, der im vergangenen Jahr Vize-Bundeschampion der sechsjährigen Dressurponys wurde, war chinesischen Kunden staatliche 95000 Euro wert. Insgesamt zeigte sich auch das Auslandsgeschäft sehr beständig. So wurden 15 Reitpferde und Ponys sowie ein Fohlen von ausländischen Bietern erworben.

Zuchtleiter und Auktionator Thomas Münch war mit dem Gesamtergebnis sichtlich zufrieden: „Die Auktion war für mich auch aus marktanalytischer Sicht sehr interessant. Denn es zeigte sich, dass nicht nur Spitzenpferde sehr begehrt waren. Auch im mittleren und unteren Preisbereich wurden die Pferde und die Fohlen gut nachgefragt. Ich werte das als sehr positives Zeichen, dass weiterhin ein großes Interesse an guten Pferden besteht.“ 

Thomas Hartwig (Redaktion)

Freier Pferdesportjournalist, der stets mitten im Geschehen ist und bei seiner Berichterstattung kein Blatt vor den Mund nimmt.

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