Aufsichtsratsvorsitzende des Hannoveraner Verbandes tritt nicht zur Wiederwahl an
Mit großen Erwartungen und ebenso großen Aufgaben waren das neue Präsidium und der neu installierte Aufsichtsrat des Hannoveraner Verbandes im Jahr 2020 nach schwierigen Monaten und Jahren in Verden, in die Neuausrichtung der Hannoveraner Verbandsarbeit gestartet. Die bisherige Vorsitzende des Aufsichtsrates, Ernestine Zwingmann kündigt nun an, zur turnusmäßigen Wiederwahl anlässlich der kommenden Delegiertenversammlung nicht wieder antreten zu wollen. In einer umfangreichen Pressemitteilung erläutert Frau Zwingmann dazu ihre Beweggründe. Den Text dieser Pressemitteilung finden Sie untenstehend. Wir haben sowohl das Präsidium als auch die weiteren Aufsichtsratsmitglieder hierzu um eine Stellungnahme gebeten. In der Kürze der Zeit liegt uns bisher dazu noch keine Reaktion vor. Sollte uns eine Stellungnahme dazu vorliegen, werden wir diese an gleicher Stelle veröffentlichen.
Pressemitteilung der Vorsitzenden des Aufsichtsrats (Ernestine Zwingmann)
In den vergangenen Wochen habe ich mich sehr oft mit dem Gedanken befasst, wie ich mich
zu einer Wiederwahl in der kommenden Delegiertenversammlung äußern und verhalten soll.
Dabei war es wichtig, mir die Gründe vor Augen zu führen, weshalb ich dieses Amt
übernommen habe.
Bei meiner Wahl zur Vorsitzenden des Aufsichtsrats im August 2020 habe ich für einen
Richtungswechsel mit Transparenz und gemeinsamer Zusammenarbeit geworben. In der
Funktion als Vorsitzende des Aufsichtsrats habe ich im vergangenen Jahr bei der Abarbeitung
von wesentlichen, risikobehafteten Vorgängen die Transparenz in der Zusammenarbeit mit
dem Präsidium leider nicht erfahren.
Der Aufsichtsrat soll das Präsidium und das Hauptamt beaufsichtigen und beraten. Eine
Beaufsichtigung und Beratung im Sinne der gewünschten Gremienstruktur war in der
Vergangenheit aufgrund der zwar eingeforderten, aber nicht gewährten Einbindung in die
Prozesse nicht möglich. Auskünfte über die Grundlagen, die zu Arbeitsergebnissen geführt
haben, wurden mir trotz mehrfacher Anforderung von den zuständigen Präsidiumsmitgliedern
nicht gegeben. Ich habe eher empfunden, dass man mich hier unter Druck setzen wollte.
Leider sind meine Einforderungen von Informationen zu Vorgängen des Präsidiums auch nicht
von der Mehrheit des Aufsichtsrats mitgetragen worden. Dies hat der Aufsichtsrat durch die
Ablehnung der von mir vorgelegten Anträge auch zur Durchsetzung der
Informationsbeschaffung beim Präsidium bestätigt. Die Bearbeitung der Beschlüsse wurde
vollumfänglich abgelehnt. Meine kritische Grundhaltung wird von der Mehrheit der
Aufsichtsratsmitglieder als Misstrauen und als ein zerrüttetes Verhältnis gegenüber dem
Präsidium bewertet.
Für mich schließt sich damit der Kreis. Aus meiner Sicht sieht es danach aus, dass ich das
notwendige Vertrauen im Aufsichtsrat des Hannoveraner Verbandes nicht mehr genieße.
Daneben werde ich auch meiner Einstellung untreu, denn meine Wahlankündigung bestand
darin, einen Richtungswechsel hin zu Transparenz und ehrlicher Zusammenarbeit einzuleiten.
In der aktuellen Konstellation mit Präsidium und der Mehrheit des Aufsichtsratsgremiums ist
dies nicht möglich.
Aus diesen Gründen habe ich mich entschieden, bei der turnusgemäßen Wahl in der
kommenden Delegiertenversammlung nicht mehr für die Position der Vorsitzenden des
Aufsichtsrats zu kandidieren.
Ich bedanke mich ausdrücklich bei den Mitarbeitern des Hannoveraner Verbandes für die
erfolgte Zusammenarbeit und wünsche dem Hannoveraner Verband und den Gremien bei der Gestaltung der Zukunft viel Erfolg.