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von Claus Schridde am Samstag, 27.09.2025 um 11:50

Weltmeisterschaft junge Springpferde: Spannend bis zum Schluss

Sires of the World-Sieger For Chacco TN v. For Pleasure-Chacco Blue mit Marriet Smit Hoekstra (NED). / © Lafrentz

Der Freitag der Weltmeisterschaft junger Springpferde im belgischen Mustergestüt Zangersheide stand - mit einem um etliche Nuancen besseren Wetter als der Donnerstag - ganz im Zeichen der zweiten Qualifikationen in den Klassements der fünf-, sechs- und siebenjährigen Springpferde. Standortgemäß dominieren in allen Altersklassen quantitativ Pferde aus Belgien, vom Studbook Zangersheide, und vom KWPN, aber auch Irland ist traditionell mit größeren Kontingenten an Reitern und Pferden vertreten. Pferde-Deutschland und seine Pferde spielen eher eine Nebenrolle, und dennoch konnten sie sich sehr gut behaupten.

Bei den Fünfjährigen sind 222 Pferde in der zweiten Wertung gestartet. Die Fünfjährigen müssen in den beiden Qualifikationen ohne Zeitwertung lediglich fehlerfrei bleiben, und so gab es nach 121 strafpunktfreien Runden in der ersten Quali nun 76 strafpunktfreie Durchgänge in der zweiten Wertung. Das Finale am Sonntag werden dann alle Doppel-Nuller aus beiden Qualifikationen bestreiten, so sagt es das Reglement.

253 Bewerber machte das Starterfeld in der zweiten Qualifikation der Sechsjährigen aus. Da gab es quasi ein belgisches Heimspiel, und zwar im doppelten Sinne: Es siegte der Belgier Thian van Hoydonck mit dem BWP-Wallach Twix (v. Heartbeat-Accardi-Sioux de Baugy-Lugano van la Roche-Gardestern II-Gong-Marconi-Scholwin, Hann. Stamm 264/Donaumoos bzw. Fluglicht), dessen sechste Mutter Vollschwester zum einstigen Celler Landbeschäler und bekannten Springpferdevererber Gigant ist. Zweite wurde die Siegerin der ersten Qualifikation, die dunkelbraune, unter britischer Flagge startende OS-Stute Miss Contoulonia PS (v. Messenger-Conthargos-Toulon-Come On-Nagano-San Fernando-Graphit-Eger I, Z.: Gestüt Lewitz) mit Alexander McLean (GBR). Dritter wurde der Ire Eoin Brennan mit dem irischen Wallach Fernhill SDF Five Star (v. Big Star-Lux Z-Clover Hill-Andretti xx). An vierter Stelle dann das zweitbeste deutsche Pferd, der in Polen gekörte Hannoveraner Hengst Vodkatini (v. Viscerado-Graf Top I-Contendro I-Cardid-Rio Branco-Jet Stream xx-Wendekreis-Duellant-Figaro, Holst. Stamm 162, Z.: Johann-CHristian Eggers, Stellenfleth) mit Tomasz Miskiewicz (POL) im Sattel. 97 Teilnehmer blieben strafpunktfrei, platziert wurden 63.

Zangersheider Sieg bei Siebenjährigen

193 Siebenjährige waren zur zweiten Qualfikation angetreten, die viel Kondition erlangte: 13 Hindernisse zu 16 Sprüngen (drei zweifache Kombinationen: Steil-Oxer, Doppel-Steil, Oxer-Steil). Und der überbaute Wassergraben, der Pferden auf diesem Level eigentlich in Fleisch und Blut übergegangen sein sollte, erwies sich für einige Pferde tatsächlich als Klippe, die zum Ausschluss führte.

Am Ende gab es einen Sieg für die Vereinigten Arabischen Emirate: Humaid Abdulla Khalifa Al Muhairi hatte als 83. Starter eine Marke gesetzt, die nicht mehr unterboten wurde. Er ritt mit Argentina de Kreisker Z (v. Aganix du Seigneur-Quick Star-Nimmerdor-Ramiro-Erdball xx, NL-Merrielin 169) eine braune Zangersheider Stute. In der Spitze dieser Konkurrenz hatten deutsche Reiter oder Pferde nicht wirklich etwas zu bestellen: Bester Reiter war Daniel Deußer an neunter Stelle mit dem Belgier Silence Dwerse Hagen, bestes deutsches Pferd war der von Jonte Hansen präsentierte den aus althannoverschem (Kehdinger) Stamm gezogenen OS-Wallach Manuel von der Söhr (v. Manchester van't Paradijs-Stalypso-Piquet-Anstand-Killer xx-Ernö-Duellant, Z. u. B.: Christian Schröder, Hof Söhr). 66 Teilnehmer blieben strafpunktfrei, platziert wurden 49.

Deutscher Triumph bei "Sires of the World"

Unbedingter Höhepunkt am Freitagnachmittag ist stets das internationale S-Springen für gekörte Hengste auf 1,50-Meter-Level. 49 Hengste traten an, 22 davon stammten aus deutschen Zuchtgebieten, nämlich aus Holstein (9), OS (7), Westfalen (4), Hannover (2) und Oldenburg (1). Genetisch war Cornet Obolensky mit fünf Söhnen der "Übervater", er stellte zusätzlich in männlicher Linie drei Enkel über Comme il faut und war zudem zweimal als Muttervater präsent. Mit je drei Söhnen waren neben Comme il faut auch Chacco-Blue, Kannan und Casall vertreten, zweimal standen Balou du Rouet und Darco als Vater im Pedigree. Chacco-Blue hatte zudem zwei männliche Enkel und war dreimal als Muttervater vertreten.

Zehn Hengste bliben über einen höchst anspruchsvolle Parcours strafpunktfrei, fünf davon aus deutscher Zucht. Es blieb bis zur letzten Sekunde spannend wie in Krimi und wurde zum totalen Triumph für die Hengste aus den deutschen Zuchtgebiete, die die Plätze eins bis vier belegten. Am Ende stand der braune Westfale For Chacco TN (v. For Pleasure-Chacco Blue-Lancer III-Pinocchio-Pilot-Debütant-Dirigent, Westf. Stamm 259, Z: Wilhelm Schwenker, Hille; Station Nijhof) mit Marriet Smit Hoekstra (NED) ganz von. Die Amazone gab sich nach der Prüfung überglücklich: "For Chacco ist das beste Pferd, das ich je hatte. Ich bin sehr dsnkbar für die Möglichkeiten, die ich bekomme. Und es sind ganz viele Leute aus meiner Heimat in Friesland hierher gekommen und haben die Daumen gedrückt!"

Als letzter Starter versuchte der Schockemöhle-Paradereiter Patrick Stühlmeyer mit dem OS-Hengst Chaloubino PS OLD (v. Chacoon Blue-Centadel-Baloubet du Rouet-Continue-Pilot-Direx, Westf. Stamm 251, Z. u. B. Gestüt Lewitz) ihr noch die Führung abzujagen, musste sich aber um sechs Hundertstel Sekunden mit Platz zwei zufrieden geben. "Das war knapp!" kommentierte er im Anschluss. "Aber er ist mit seinen acht Jahren noch ein junges Pferd und sprang fantastisch."

Der dritte Rang ging an Christian Almann mit dem unter Zangersheider Patronat startenden Westfalen Untouched LB (v. United Touch-Coret Obolensky-Pep-Cicero-Farnese-Thuswin xx, Holst. Stamm 8779, Z.: Lena Bieler u. Thomas Verhufen). Platz vier ging an den Holsteiner Verbandsreiter Lucas Wenz mit dem braunen Holsteiner United Way (v. Uriko-Concerto II-Lord-Ramiro-Albrant, Stamm 1916), der sogar aus der Zucht des Verbandes stammt. Auch an fünfter Stelle fand sich ein deutscher Reiter, nämlich Maximilian Lill mit dem in Belgien rein holsteinisch gezogenen Romeo C (v. Casall-Cassini I-Quidam de Revel-Cor de la Bryère-Colt, Holst. Stamm 18b1).
Patrick Stühlmeyer hatte mit seinem zweiten OS-Hengst Baloutaire PS das Stechen eröffnet, sich in einer Rekordzeit aber am letzte Hindernis einen Springfehler eingehandelt und belegte Rang sieben.

Claus Schridde (Redaktion)

Zuchtexperte, Fachjournalist, Züchter und Pferdemann durch und durch, mit schier unendlichem hippologischem Fachwissen bereichert er jede ZÜCHTERFORUM-Ausgabe, auch als Richter und „Mikrofon-Stimme“ bestens in der Szene bekannt.

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