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von Claus Schridde am Sonntag, 28.09.2025 um 10:14

Springpferde-WM in Lanaken: Trost-Siege für Zangersheide, Belgien und die Niederlande

Gold bei den belgischen Meisterschaften sicherten sich Jos Verlooy und FTS Killossery Konfusion v. Livello. / © Lafrentz

Der Samstag in Zangersheide gibt den Qualifikanten der Finalprüfungen einen Tag Pause zum Verschnaufen und Kräftesammeln für das Finish am Sonntag. Alle, die es nicht ins Finale geschafft haben, hatten heute die Möglichkeit, bei sonnigem Frühherbstwetter eine Trostprüfung zu bestreiten. Davon machten 126 Fünfjährige auf 1,25-Meter-Level Gebrauch. Den Sieg holte die Irin Tabitha Kyle mit der schwarzen Z-Stute Ottani Z (v. Otterongo Alpha Z-Lord Z-Voltaire-Ekstein-Caletto I-Romino-Landgraf I, Holst. Stamm 317 A). An vierter Stelle rangierte der OS-Wallach Convio PS (v. Conthargos-Vivant van de Heffinck-Diarado-Carinue-Quick Star-Favorit-Granit, Hann. Stamm 873/Weißenburg, Z.: Gestüt Lewitz). Auch an zehnter Stelle rangierte ein PS-Pferd, nämlich der OS-Wallach Cool Cinsey PS (v. Conthargos-Cinsey-Stakkatol-Carthago-Continue-Carprilli-Grannus-Löwen As, Oldbg. Stamm 130/Lerette) mit dem Briten Alexander McLean. Der aus Baden-Württemberg stammende Pascal Lindner ritt mit seinen beiden Pferden in die Platzierung, wurde Elfter mit der sehr holsteinisch geprägten dunkelbraunen Z-Stute Die Kleine Donna Z (v. Dominator Z-Corofino II-Lavall I-Calypso I-Cantus, Holst. Stamm 3558, Z.: Willi Müller) und 13. mit der ursprünglich aus einem Traberstamm gezogenen Württemberger DSP-Stute Käthe K (v. Karajan-Cristallo I-Polydor-Parforce-Frühlingstraum I-Schwarzkünstler I, Z: Eberhard Kluding). 47 Teilnehmer blieben strafpunktfrei, 30 wurden platziert.

Belgisches Heimspiel

Bei den Sechsjährigen (1,35 Meter) stand letztlich an eine durchweg belgische Kombination ganz vorn: Der Belgier Thian van Hoydonck ritt den BWP-Schimmelhengst Takashi (v. Centurio-Capo-Darco-Pion) zum Sieg. Das beste deutsche Pferd, der in Polen gekörte Hannoveraner Fuchshengst Vodkatini (v. Viscerado-Graf Top I-Contendro I-Carbid-Rio Branco-Jet Stream xx-Wendekreis-Duellant-Figaro, Holst. Stamm 162, Z.: Johann-Christian Eggers, Freiburg-Stellenfleth) rangierte mit Tomasz Miskiewicz (POL) im Sattel an vierter Stelle. 58 der insgesamt 150 Starter blieben ohne Zeit- und Hindernisfehler; 35 wurden platziert.

94 Siebenjährige traten in der Trostrunde auf 1,40-Meter-Level an. Dabei siegte die Niederländerin Ellen Zwijnenberg mit der dunkelbraunen KWPN-Stute N-Special de Fony-Bo (v. I'm Special de Muze-Ahorn-Vindicator-Pericles xx-Magneet-Socrates-Camillo, Oldbg. Stamm 30/Condria). Dieser Stamm ist im Mutterland Oldenburg besonders im Hause Wendeln (Garrel) zu großer Blüte gelangt. Bestes deutsches Pferd war der Zweitplatzierte, der Holsteiner Schimmelwallach Cornet King JS (v. Cornet Obolensky-Colman-Casco-Lord-Ronald-Colonel, Stamm 730 b, Z.: Jesper Meyenburg) mit dem Belgier Olivier Philippaerts im Sattel.

Fünfter wurde Björn Behrend mit dem Holsteiner Macgyver 5 (v. Million Dollar-Colman-Caretino-Capitol I-Merlin-Anblick xx, Stamm 242, Z. u. B.: Manfred Nissen) und Siebter Klaus Otte-Wiese mit Der Arnold NRW (v. Diamant de Semilly-Nabab de Rêve-Cassini II-Jasper-Fürst Ferdinand, Z.: Otmar Eckermann, Kranenburg). 31 Teilnehmer blieben strafpunktfrei, platziert wurden 25.

Belgische Meisterschaft: Start-Ziel-Sieg für Jos Verlooy

Eingebettet in das Championatswochenende sind auch die belgischen Meisterschaften, für die es keinen würdigeren Rahmen geben kann. Die 16 besten traten in einem packenden Finale gegeneinander an. Gold ging letztlich an den Favoriten Jos Verlooy, der nach beiden Wertungsprüfungen mit blütenweißer Weste, sicher ohne jede Punktbelastung in das Finale mit zwei Umläufen gegangen war und beide Runden strafpunktfrei absolvierte. Einen Abwurf hätte er sich sogar leisten können, ohne die Goldmedaille zu verlieren. Er ritt den irischen Schimmelwallach FTS Killossery Konfusion, Sohn des Holsteiner Verbandshengstes Livello aus einer Mutter von Cruising, der seinerzeit unter Trevor Coyle den Großen Preis von Aachen gewonnen hatte. Die Silbermedaille gewann Pieter Devos mit der  belgischen Stute Panamarenka van den Blauwaert (v. For Passion d'Ive Z-I am Moerhoeve's Star-Eros Platiere). Di Bronzemedaille holte der belgische Meister der Jahre 2023 und 2024, Gilles Thomas, der nunmehr die braune belgische Stute Quinoa de la Liniere (v. Mosito van het Hellehof-Filou de Muze-Tinka's Boy-For Pleasure-Darco-Chin Chin) ritt. Neun der 16 Finalpferde waren belgischer Herkunft, der Rest verteilte sich auf Zangersheide (3), KWPN (3) und Irland.

Z-Hengstkörung: Auffallende Füchse

Im Rahmen der Weltmeisterschaften fand auch die diesjährige Herbstkörung des Studbook Zangersheide statt. Im Katalog standen 36 Hengste verzeichnet, ausnahmslos dreijährig, im Katalog nach Alter sortiert, in aufsteigender Reihenfolge vom jüngsten zum ältesten Kandidaten. 22 von ihnen waren von Studbook Zangersheide registriert, je fünf vom BWP und KWPN, zwei beim Westfälischen Pferdestammbuch, ferner waren je ein Vertreter der Verbände AES und Dansk Varmblod mit von der Partie.

Zehn erhielten ein positives Körurteil der dreiköpfigen, international besetzten Körkommission, bestehend aus den Springpferdeexperten Tim Rieskamp-Goedeking (Deutschland), Eric Levallois (Frankreich) und Stijn van Kampenhout (Belgien). Im einzelnen waren es Söhne der Hengste Hardrock Z (2), Kassander van't Roosakker Z, Dourkhan Hero Z, Corydon van T&L, Tangelo van de Zuuthoeve, Camargo, Ermitage Kalone und Conthargos.

Eine Proklamation oder Prämierung fand nicht statt, dennoch gab es einige Hengste, die besonders herausstachen, insbesondere drei bunte Füchse. So etwa Watson van de Vosberg (v. Tangelo van de Zuuthoeve-Ogano Sitte-Clinton-Voltaire, NL-merrielijn 7), der sich sehr sportlich und abgeklärt zeigte. Ein echtes Kraftpakt, das seine Aufgabe geradezu spielerisch leicht absolvierte. Oder der leichte, edle und doch ausgesprochen körperharmonische Dunkelfuchs Ermitago Z, in Polen aus dort bodenständigem Mutterstamm gezogen, der seinem berühmten Vater am Sprung alle Ehre machte: Abgeklärt, cool und souverän meisterte er seine Aufgabe. Und am Ende gehörte auch der mittelrahmige Companero Z (v. Caribis Z-Action-Breaker-Grandeur-Fantsatique-Julius Caesar xx-Florenz, Z. u. B.: Christian Ahlmann, Marl), pfiffig und sympathisch, in dieses leuchtende Fuchs-Trio. Von besonderer Klasse zeigte sich auch der typvolle braune Cid Zenzi Mar Z (v. Conthargos-Zirocco Blue-Cantos-Now or Never M-Notaris-Joost, NL-Merrielijn 25), mit 175 Zentimetern Stockmaß das größte Pferd der Kollektion war, was seine Performance jedoch in keiner Weise beeinträchtigte. In der so typischen Conthargos-Silhouette spulte er völlig selbstverständlich sein Programm ab, bestach durch Vorsicht, Vermögen und unerschütterliches Interieur.

Claus Schridde (Redaktion)

Zuchtexperte, Fachjournalist, Züchter und Pferdemann durch und durch, mit schier unendlichem hippologischem Fachwissen bereichert er jede ZÜCHTERFORUM-Ausgabe, auch als Richter und „Mikrofon-Stimme“ bestens in der Szene bekannt.

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