Datenschutzeinstellungen

Ihre Zufriedenheit ist unser Ziel, deshalb verwenden wir Cookies. Mit diesen ermöglichen wir, dass unsere Webseite zuverlässig und sicher läuft, wir die Performance im Blick behalten und Sie besser ansprechen können.

Cookies werden benötigt, damit technisch alles funktioniert und Sie auch externe Inhalte lesen können. Des Weiteren sammeln wir unter anderem Daten über aufgerufene Seiten, getätigte Käufe oder geklickte Buttons, um so unser Angebot an Sie zu verbessern. Mehr über unsere verwendeten Dienste erfahren Sie unter den "Cookie-Einstellungen".

Mit Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich mit der Verwendung dieser Dienste einverstanden. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit mit Wirkung auf die Zukunft widerrufen oder ändern.

von Claus Schridde am Dienstag, 04.11.2025 um 11:52

Landgestüt Redefin: Teilprivatisierung gestoppt

Der Kampf um das Landgestüt Redefin geht weiter. / © Stephan Bischoff

Rolle rückwärts in Mecklenburg: Die von Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Till Backhaus geplante Teilprivatisierung des Landgestüts Redefin wird nun glücklicherweise doch nicht umgesetzt. Stattdessen werde jetzt nach neuen Konzepten gesucht, teilt der NDR in einer Verlautbarung mit. Obwohl sich bis Mitte Oktober drei Interessenten um den Betrieb beworben hatten, stellte das Agrarministerium nun (welche Überraschung!) fest, dass die Vielzahl öffentlicher Aufgaben (u. a. die Hengsthaltung, Ausbildung und eine Vielzahl an kulturellen Veranstaltungen) nicht von einem privaten Betreiber allein getragen werden könne. Stattdessen sollen nun Kooperationen mit Unternehmen geprüft werden, die das Gestüt wirtschaftlich stabilisieren. Die Umsetzung der neuen Pläne sei bereits für das kommende Jahr vorgesehen, heißt es weiter. Das Gestüt kostet das Land derzeit rund 1,8 Millionen Euro jährlich, will der NDR wissen. Das Landgestüt Redefin ist nicht nur ein wichtiger Ausbildungsstandort für Reiter und Trainer, sondern auch eine Touristenattraktion mit seinen über 200 Jahre alten klassizistischen Gebäuden. Die Bürgermeisterin Roswitha Böbel (Wählergemeinschaft Bürger für Redefin) äußerte sich in der jüngsten Vergangenheit tief besorgt: Ein privater Betreiber müsse wirtschaftlich arbeiten, was beispielsweise Eintrittspreise für bisher kostenlose Veranstaltungen nach sich ziehen könnte. Auch Verbände und der Förderkreis Redefin warnten, dass die Ausbildung von Reittrainern bei einer Privatisierung deutlich teurer würde und negative Auswirkungen auf Vereine, Kommunen und Kinder hätte. In den letzten Wochen und Monaten ist erfreulicherweise viel öffentlicher Druck entstanden.

Agrarminister Till Backhaus betonte nun gegenüber dem NDR, dass es bei den neuen Plänen nicht um Gewinnmaximierung gehe, sondern um die langfristige Sicherung des Gestüts. Das Land soll Eigentümer der Anlage bleiben, und alle öffentlichen Aufgaben werden vertraglich abgesichert. Sollte kein externer Betreiber gefunden werden, sollen die eigenen Mitarbeiter Konzepte entwickeln. Eine sozial verträgliche Übernahme des Personals ist zugesichert; aktuell arbeiten knapp 30 Mitarbeiter sowie rund ein Dutzend Auszubildende in Redefin. Mit dem Kurswechsel reagiert Backhaus auf die langjährige Debatte um die Zukunft des Gestüts und die angespannten Finanzen des Landes.

 

Claus Schridde (Redaktion)

Zuchtexperte, Fachjournalist, Züchter und Pferdemann durch und durch, mit schier unendlichem hippologischem Fachwissen bereichert er jede ZÜCHTERFORUM-Ausgabe, auch als Richter und „Mikrofon-Stimme“ bestens in der Szene bekannt.

Bewerten
  • - nicht gut
  • - sehr gut
Übersicht
gleich gehts weiter...