Holsteiner Hengsttage gestartet

Unkenrufe gab es im Vorfeld genug, ob das wohl der richtige Schritt sein würde, mit der Holsteiner Hauptkörung aus der Holstenhalle in die verbandseigene Anlage nach Elmshorn zu wechseln. Um es vorwegzunehmen: Er war es! Bereits die Pflastermusterung, abgehalten auf einem Teil der Rennbahn, optisch ansprechend aufgebaut bzw. eingeteilt und einseitig gesäumt von beheizten Pagoden zum Schutz vor Kälte und Nässe, war ein voller Erfolg.
Bei trübem und nasskaltem Winterwetter traten also am Donnerstagvormittag die jungen Holsteiner Hengste des Jahrgangs 2021 zur Musterung auf hartem Boden an. Das Freispringen - in diesem Jahr mit zwei offiziellen Durchgängen pro Hengst - fand direkt an der Bande statt, was den jungen Hengsten auffallend Halt gab, und es fielen erheblich weniger Stangen als in allen letzten Jahren in der Holstenhalle, wo die Pferde über die Mittellinie springen mussten. Und hinsichtlich der Personenzahl hat die Fitz-Thiedemann-Halle hinsichtlich ihrer Kapazität vollkommen ausgereicht. Zudem war ein kleiner Weihnachtsmarkt aufgebaut, ein Ausstellungszelt mit Gastronomie lud zum Verweilen ein. Gemütliche Atmosphäre allenthalben.
Ausgehend von der Gesamtzahl der 47 zugelassenen Hengste, die auch ohne Ausfälle antraten, standen im Katalog 26 Braune, je elf Dunkelbraune und Schimmel, zwei Füchse und ein Schwarzbrauner. Diese stammten von 30 verschiedenen Vätern (Vorjahr: 67 Hengste von 46 Vätern) ab und resultierten aus 32 verschiedenen Holsteiner Mutterstämmen und fünf Exemplare stammten aus auswärtigen Mutterlinien. Je drei Söhne stellten Cahil, Casall, Cascadello I, Corniolo, Chinchero und Keaton. Je zweimal sind Chopin, Christian, Clarimo und Cornet Obolensky vertreten. Verteilt nach Hengstlinien ist die Cor de la Bryère-Linie mit 26 Kandidaten am stärksten vertreten, gefolgt von Cottage Son xx mit sechs, Furioso xx mit vier, Ultimate xx (über Diamant de Semilly), Almé Z und die unverändert still vor sich hin siechende Ladykiller xx-Linie mit je drei, sowie Lucky Boy xx und Semper idem/T. mit je einem Kandidaten. Die stets etwas verunglückt (mehr gewollt als gekonnt) wirkenden Dressur-Anhängsel vergangener Jahre hat es in diesem Jahr nicht gegeben.
Die am stärksten präsenten Mutterstämme waren 741 und 776 mit je drei Vertretern, gefolgt von 104 a, 162, 474 a, 1120 und 4510 mit je zwei Exponenten.
Der erste Tag machte Vorfreude auf schöne, ausdrucksstarke Typen, die morgen noch einmal im Springen gesichtet werden, ehe es am Abend zur Verkündung der Körurteile kommt. Die Berichterstattung wird der niedersächsische Hengsthalter und internationale Vielseitigkeitsreiter Christoph Wahler (Bad Bevensen) vornehmen, der die Holsteiner Körkommission über die Tage begleitet. CS