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von Mona-Sophie Wieland am Freitag, 02.08.2024 um 16:59

Paris: Pech für die deutsche Springequipe

Richard Vogel kassierte mit United Touch im Teamfinale bei den Olympischen Spielen einen Abwurf. / © Lafrentz

Das deutsche Trio bestehend aus Christian Kukuk mit Checker, Richard Vogel mit United Touch und Philipp Weishaupt mit Zineday hatte mit ihrem Auftritt im gestrigen Qualifikationsspringen eine echte Welle an Begeisterung für den Springsport, ja den Reitsport losgetreten. In völliger Leichtigkeit hatten sie den schon gestern schwer gebauten Parcours vor Schloss Versailles gemeistert und blieben als einzige Mannschaft strafpunktfrei. Doch im heutigen Finalspringen ging es von Null los und schlussendlich hatte das deutsche Team einfach nicht das letzte Quäntchen Glück, denn alle drei Pferde und Reiter machten wiederum einen Spitzenjob. Das steht völlig außer Frage.

Die Länge des Parcours betrug 525 Meter, auf welcher 14 toll gestaltete Hindernisse, ja echte Kunstwerke, die heutige Aufgabe bildeten. Hindernisse, die französische Themen, wie den Eifelturm oder auch die Notre-Dame aufgriffen. Dreifache Kombinationen, Distanzen, Mauern, wobei es keine Zeit zum Ausruhen gab – ja, wahrlich keine leichte Aufgabe, was sich gleich in der ersten Hälfte zeigte. Hier schaffte es kein einziger Mannschaftsreiter strafpunktfrei zu bleiben. Einzig der Brite Ben Maher mit Dallas Vegas Batilly lieferte eine lockere Nullrunde, kassierte aber eine Zeitfehler. Auch der Franzose Simon Delestre wurde vom frenetisch anfeuernden Publikum für eine Nullrunde bejubelt, kassierte aber auch drei Zeitfehler. Denn man musste nicht nur die Klippen des Parcours meistern, sondern eben auch die Zeit im Auge behalten. Die Zeit wurde nicht zum Verhängnis des ersten Mannschaftsreiters, Christian Kukuk. Der Bereiter aus dem Stall von Ludger Beerbaum meisterte bis zu den letzten Sprüngen eine tolle Nullrunde. Doch dann klapperte es schon an der Trippelbarre und darauffolgend fiel die Stange am Aussprung der zweifachen Kombination. „Eigentlich war ich zu 95 Prozent genauso zufrieden wie gestern. Ich hatte ein super Gefühl, alles ist so ein bisschen oder alles ist so gelaufen, wie ich es mir vorgenommen hatte. Checker war total fokussiert, war bei mir, hat mich machen lassen, was ich wollte. Ich hatte auch total das Gefühl, dass es harmonisch war, er hat alles angenommen. Und dann kam so ein blöder Flüchtigkeitsfehler, da am Ende um die Ecke, am vorletzten Sprung, das war es natürlich total ärgerlich jetzt am Ende“, resümierte Christian Kukuk. Es blieb die Hoffnung, dass es Richard Vogel und Philipp Weishaupt besser ergeht. Doch dem war leider so nicht. Denn auch Richard Vogel kam nicht abwurffrei durch den Parcours. Auch heute zeigte sich sein zwölfjähriger Hengst United Touch gewaltig springend, berührte keine Stange. Doch dann kam wieder die letzte Kombination. Vogel nahm die große Galoppade des Hengstes noch einmal auf, kam zu flach in die Kombination rein und kassierte am Einsprung einen Vorhandfehler. „Ich will es nicht schönreden, aber ich glaube, United sprang wieder fantastisch. Er hat mir ein super Gefühl gegeben, hat sich auch super reiten lassen. Der Plan war schon, ihn da (in der Zweifachen) passend aufzunehmen, weil die Kombination eben eng steht für ihn. Um da ein bisschen Tempo rauszunehmen, so dass er eben innen drin genug Platz hat. Für den Aussprung war es auch ganz gut. Für den Einsprung, glaub ich, war der Motor fast ein bisschen aus. Da hatte ich das Tempo fast ein bisschen zu viel rausgenommen, jetzt im Nachhinein, und da hat er leicht berührt. Das ist die einzige Stange, die er berührt hat im Parcours, die ist leider gefallen. So ist unser Sport. Ich glaube, er sprang für eine Nullrunde. Ich hätte es am Ende ein bisschen besser reiten müssen“, erläuterte Richard Vogel. Damit stand fest: Das deutsche Team kann sich aus eigener Kraft keine Medaille mehr sichern, selbst wenn Philipp Weishaupt null bleibt. Ein enormer Druck lag auf dem Schlussreiter des deutschen Teams, aber der Vize-Europameister von 2023 lieferte im Sattel des zehnjährigen Zineday ab und zeigte eine souveräne Traumrunde. Eine „weiße Weste“, die leider zu spät kam. Denn die weiteren Nationen erlaubten sich keinen Patzer.

Großbritannien jubelt über Gold

Großbritannien wird Olympiasieger. / © Lafrentz

Schon der zweite Mannschaftsreiter der Engländer, der Stilist Harry Charles, ebnete den Briten den Weg zu Gold. Der 25-Jährige brillierte im Sattel von Romeo mit einer nervenstarken und tadellosen Nullrunde. Aber auch der Amerikaner Karl Cook mit Caracole de La Roque blieb fehlerfrei und hielt die USA so in den Medaillenrängen. Großer Jubel ertönte beim zweiten französischen Mannschaftsreiter Olivier Perreau, der seiner Rolle als Ersatzmann mehr als gerecht wurde. Seine selbstgezogene Dorai d’Aiguilly rührte ihn mit einer fantastischen Nullrunde zu Tränen. Damit war auch Frankreich zur Begeisterung der 16.000 Zuschauer noch voll im Medaillenkampf drin. In der letzten Runde machte Scott Brash mit Jefferson den Sack für die Briten zu. Er konnte sich sogar noch einen Zeitfehler leisten. Damit sicherten sich die Briten zwölf Jahre nach Mannschaftsgold bei den Olympischen Spielen in London erneut die Goldmedaille. Auch McLain Ward und Ilex beendeten den Parcours fehlerfrei, wobei für die Amerikaner am Ende nur die vier Strafpunkte von Laura Kraut mit Baloutine standen. Das bedeutete Silber. Zur Begeisterung der Franzosen ging die Bronzemedaille an den Gastgeber der Olympischen Spiele. Dabei hatte es Julien Epaillard mit Dubai du Cedre und einem Abwurf noch einmal spannend gemacht. Die Zeit entschied dann zwischen Frankreich und den Niederlanden, wobei die Holländer auf den bitteren vierten Platz verwiesen wurden.

Deutsches Fazit

„Im Moment überwiegt die Enttäuschung, weil wir uns gut vorbereitet hatten. Wir haben ja den Dreien, die hier geritten sind, gestern und heute in der Vorbereitung, aber schon in den letzten Wochen freie Hand gegeben, dass sich jeder individuell vorbereiten konnte. Das war die richtige Entscheidung, das hat sich gestern und heute gezeigt. Wir haben sechs super Runden gesehen, aber wir hatten heute leider zwei Fehler zu viel, wobei da kann man technisch keinen Vorwurf machen, sie haben alle top geritten, das war ein richtig schwerer Parcours. Das waren wirklich zwei Flüchtigkeitsfehler und das macht es so bitter. Aber die anderen waren einfach besser und da müssen wir auch gratulieren", so das Fazit von Bundestrainer Otto Becker. nach Rang fünf in der Endabrechnung. Nun heißt es, auch wenn es schwerfällt, abhaken. Am Dienstag steht das Einzelfinale an, wo vor allem Philipp Weishaupt nun gute Medaillenchancen hat!

Mona-Sophie Wieland (Redaktionsleitung)

Absolventin des Master-Studiengangs Medien- und Kommunikationsmanagement, unsere Expertin für online und Social Media. Ihr Herz schlägt für Ausbildungs- und Turniersportthemen. Selbst bis zur Klasse S erfolgreich. Seit 2023 agiert sie als Redaktionsleitung.

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